Vorsicht "Manopause": Ist zu wenig Testosteron schuld an Müdigkeit und Lustlosigkeit?

Männerwechseljahre und "Low T"
Vorsicht "Manopause": So steigerst du auf natürliche Weise dein Testosteron und hast mehr Power

ArtikeldatumVeröffentlicht am 22.10.2025
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Männerwechseljahre
Foto: gettyimages/PeopleImages

Plötzlich ist alles schwerer: Der Job strengt mehr an, beim Training fehlt die Power, im Bett die Lust. Viele Männer schieben das auf Stress oder das Alter. Aber oft steckt etwas anderes dahinter: die Männerwechseljahre, auch "Manopause" oder Low T genannt. Und die können viel mehr beeinflussen, als dir lieb ist.

Was ist Low T eigentlich?

Testosteron, das wichtigste männliche Hormon, erreicht seinen Höhepunkt mit Anfang 20. Danach sinkt es langsam – etwa 1 Prozent pro Jahr ab 30. Mit 40 oder 50 kann dieser Abfall spürbar werden: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, weniger Muskelkraft, weniger Lust.

Besonders riskant: Übergewicht, Dauerstress, schlechter Schlaf oder ungesunde Ernährung beschleunigen den Prozess.

Freies Testosteron: Der entscheidende Wert

Viele Männer kennen nur ihren Gesamt-Testosteronwert. Aber entscheidend ist oft das freie Testosteron – der Teil, den dein Körper tatsächlich nutzen kann. Liegt der niedrig, können Symptome auftreten, obwohl der Gesamtwert noch "normal" aussieht. Deshalb: Unbedingt beide Werte checken lassen.

TRT – Wundermittel oder Risiko?

Immer mehr Männer überlegen, ob eine Testosteronersatztherapie (TRT) die Lösung sein könnte. Die Versprechen klingen verlockend: mehr Energie, mehr Muskelaufbau, mehr Sex.

Doch die Kehrseite darf man nicht unterschätzen. Unter TRT fährt die eigene Testosteronproduktion herunter, die Fruchtbarkeit sinkt und in manchen Fällen können die Hoden schrumpfen. Auch Nebenwirkungen wie Akne oder Blutgerinnsel sind möglich. Die gute Nachricht: Neuere Studien geben Entwarnung, was lange befürchtet wurde – Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Prostatakrebs treten unter TRT nicht häufiger auf.

Am Ende lässt sich festhalten, dass TRT helfen kann – allerdings nur, wenn wirklich eine medizinische Notwendigkeit besteht und die Behandlung eng ärztlich begleitet wird.

Lifestyle first: So pushst du dein Testosteron natürlich

Bevor du über Spritzen nachdenkst, checke deine Gewohnheiten:

  • Stress abbauen: Dauerstress ist der größte Testosteron-Killer.
  • Gut schlafen: 7 bis 8 Stunden Schlaf sind Pflicht, sonst läuft die Hormonproduktion auf Sparflamme.
  • Richtig essen: Viel Protein, gesunde Fette (z. B. aus Nüssen, Fisch, Olivenöl), wenig Zucker und Alkohol.
  • Krafttraining: Muskeln und Hormone profitieren direkt vom regelmäßigen Training.

Oft reicht schon diese Kombi, um dein "T" wieder in die Spur zu bringen.

Warum du deinen Wert kennen solltest

Testosteron ist ein echter Gesundheitsmarker: Niedriges T kann Diabetes, Übergewicht, Demenz oder Osteoporose begünstigen. Trotzdem kennen die meisten Männer ihren Wert nicht.

Gerade ab 50 lohnt sich ein Test – egal ob du Symptome spürst oder nicht. Wissen ist hier echte Vorsorge.

FAQ: Männerwechseljahre & Testosteron